5 Fehler, die Sie von der GROKO nicht übernehmen sollten

Unsere aktuelle Regierung ist jetzt einige Monate im Amt. Ich möchte jetzt nachfolgend keine politische Diskussion auslösen, geschweige denn, irgendeine Partei empfehlen. Vielmehr ist es mein Ziel, Ihnen auf Grund der letzten Monate zu zeigen, welche 5 Fehler Sie auf keinen Fall im Unternehmen machen sollten. Wobei es weit mehr als 5 Fehler gäbe, die nahezu alle Politiker aktuell machen… aber das ist eine andere Geschichte.

Unsere aktuelle Regierung ist jetzt einige Monate im Amt. Ich möchte jetzt nachfolgend keine politische Diskussion auslösen, geschweige denn, irgendeine Partei empfehlen. Vielmehr ist es mein Ziel, Ihnen auf Grund der letzten Monate zu zeigen, welche 5 Fehler Sie auf keinen Fall im Unternehmen machen sollten. Wobei es weit mehr als 5 Fehler gäbe, die nahezu alle Politiker aktuell machen… aber das ist eine andere Geschichte.

Vielleicht sind Sie Führungskraft oder arbeiten in einer verantwortungsvollen Position. Dann ist es wichtig, dass Sie einen guten Job machen. Viele Menschen sind von Ihnen abhängig oder erwarten gute Leistungen. Starten wir mit Fehler eins, den Sie unbedingt vermeiden sollten:

1. Widersprechen Sie sich gegenseitig

Ein sehr beliebtes Mittel in der Regierung finden Sie aktuell im sich gegenseitig widersprechen. Der eine sagt A zu einem Thema, der andere B und der dritte sogar H. Spannend, interessant, aber nervig. Ähnliches finden Sie auch in Unternehmen. Der Vorstand sagt A, der Vorstandskollege sagt zum selben Thema in seinem Bereich B und der Abteilungsleiter erzählt seinen Mitarbeiter H. Die Folge sind verwirrte Mitarbeiter, nicht integre Führungskräfte und hohe Kosten im täglichen Miteinander. Vor kurzem habe ich dieses Phänomen live in einem großen Konzern erlebt. Und das Schlimme daran ist, keiner hat kontrolliert, wer was gesagt hat, sondern es wird (meist stillschweigend) hingenommen.

2. Arbeiten Sie ohne strategische Ausrichtung

Wissen Sie wohin die GROKO will? Ich nicht. Jedenfalls habe ich noch kein Dokument oder keine Website gefunden, die mir hier weiterhilft. Kennen Sie Ihre strategische Ausrichtung? Ist diese schriftlich dokumentiert? Umfasst diese mindestens 15-20 Seiten? Ist diese allen Mitarbeitern klar vermittelt worden? Sind alle damit einverstanden? Können alle Mitarbeiter die Umsetzung auf Grund vorhandener Fähigkeiten sicherstellen? Sind die Prozesse dazu geeignet? Fragen über Fragen. Ohne Ausrichtung (vor allem bei Unternehmen ab ca. 30 Mitarbeitern) werden Sie langfristig nicht erfolgreich sein – Agilität hin oder her.

3. Fordern Sie Fähigkeiten ohne vorher zu schauen, welche Mitarbeiter Sie haben

Manchmal bin ich sehr erstaunt, wie bestimmte Rollen besetzt werden. Unabhängig der menschlichen Seite, sind teilweise sehr wenig bis keine passenden Kompetenzen für eine bestimmte Rolle zu finden und trotzdem wird die Stelle mit der ausgewählten Person besetzt. Zu beobachten bei Sachbearbeitern wie auch auf Vorstandsetagen. Prüfen Sie bitte immer vorher, welche Fähigkeiten Sie im Unternehmen finden bevor Sie strategische Entscheidungen von großem Ausmaß treffen oder Stellen besetzen. Ein Kunde von mir wollte unbedingt das Thema „Agiles Denken“ in sein Unternehmen installieren. Soweit nichts Schlechtes daran, NUR: Die Mehrzahl seiner Mitarbeiter wollte feste Strukturen, klare Prozesse und hatte von agilem Denken schlichtweg auch keine Ahnung. Ein Abteilungsleiter antwortete auf die Frage „wie er bei sich in der Abteilung Agilität umsetzt“, dass seine Meetings jetzt immer 30 Minuten weniger dauern. Aha. Ein anderer sagte „ich mache gar nichts, wird sich schon wieder beruhigen“. Ein Vorstandskollege sagte zu seinen Mitarbeitern auf die Frage „was darunter zu verstehen sei“, dass er es selbst nicht wisse und jeder jetzt loslegen soll. Okay. Kann man so machen, muss man so nicht machen. Die Folge im Unternehmen können Sie sich vorstellen. Agilitäts-Chaos bis hin zu blankem Sarkasmus zu diesem Thema.

4. Seien Sie nicht konsequent

Ich weiß, konsequent sein ist nicht einfach. Weder in der Kindererziehung, noch in der Führungsarbeit. Es ist unbequem, man muss Entscheidungen treffen und diese dann vor allem auch umsetzen. Einfacher ist es, Dinge auszusitzen, endlose Diskussionsschleifen zu drehen, die Verantwortung auf andere zu schieben, seine Meinung immer wieder zu ändern. Das ist in der Tat einfach, aber eben nicht wirkungsvoll. Seien Sie konsequent indem was Sie tun. Eiern Sie nicht rum. Treffen Sie Entscheidungen und bringen Sie diese auf den Weg. Sie müssten Ihren besten Verkäufer entlassen, weil er sich nicht an die Regeln hält? Ja, tun Sie es (vorausgesetzt Sie haben mit ihm schon mehrere Feedback-Gespräche gehabt). Sie haben eine Führungskraft, die demotivierte Mitarbeiter, schlecht funktionierende Prozesse und keine Führungskompetenzen hat? Gehen Sie den Weg der Trennung. Jahrelange Fortbildungen, Feedback-Gespräche o.ä. sind dann auch irgendwann genug. Sie haben eine gute strategische Ausrichtung? Weichen Sie diese nicht ständig auf. Setzen Sie diese um. Setzen Sie diese um.

5. Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter nicht mit ein

So wie die Regierung aktuell die Bedürfnisse der Bevölkerung weniger ernst nimmt, so sollten Sie auf keinen Fall Ihre Mitarbeiter einbeziehen. Wo kämen wir hin, wenn alle mitbestimmen. Sarkasmus Ende. In der Tat, dies ist eine schwierige Situation. Wie weit können andere in eine strategische und operative Ausrichtung Einfluss nehmen? Mein Ratschlag hier ist, stimmen Sie sich immer mit den wichtigsten Beteiligten ab, diskutieren Sie gemeinsam sowohl die strategische wie operative Ausrichtung. Aber Achtung: Sie können niemals die Bedürfnisse aller Menschen erfüllen. Niemals! Hören Sie damit auf, fair sein zu wollen. Das geht nicht. Oder wie soll dies ein Konzernvorstand schaffen, der für 50.000 Mitarbeiter die Verantwortung trägt? Je kleiner das Unternehmen, desto mehr können eingebunden werden. Je größer das Unternehmen, desto besser muss die Zusammensetzung des Entscheidungsgremiums sein. Wichtig ist aber: Treffen Sie niemals Ihre Entscheidung, unabhängig Ihrer Rolle und Hierarchieebene, allein im stillen Kämmerlein. Das funktioniert auch privat in der Familie nicht. Denken Sie nur daran, wie Ihre Familie reagieren würde, wenn Sie den nächsten Urlaub allein entscheiden.

Wie immer, viel Spaß bei Ihrer Reflexion, bei Ihren Änderungen und Verbesserungen.

Ihr

Dr Peter Aschenbrenner