Der Wecker klingelt schon lange – haben Sie den Trend verschlafen?
Viele von Ihnen haben vermutlich nicht daran geglaubt, dass uns große und umfangreiche Veränderungen plötzlich von außen aufgezwängt werden. Dennoch ist genau dieser Fall eingetreten und einige Branchen standen mit einem Mal vor nie dagewesenen Herausforderungen. Gewinner waren dabei definitiv die Unternehmen und Führungskräfte, die in den letzten Jahren Trendforschern geglaubt haben und solche, die ihr Unternehmen, ihren Bereich und ihre gesamte Organisation regelmäßig überprüft haben. Wer sich zudem durch einen externen Berater und einen neutralen Sparringspartner unterstützen ließ, wird jetzt wohl sehr viel entspannter durch die große Krise gehen als diejenigen, die alle Trends verschlafen haben. Wer z. B. schon vor Jahren virtuelle Meetings und Homeoffice eingeführt hatte, konnte sich jetzt um andere Themen kümmern. Wenn ich daran denke, wie viele Unternehmen die ersten Monate in der Corona-Krise damit verbracht haben, sich um virtuelle Meetings zu kümmern… Und bei wie vielen Unternehmen kollaboratives online-Arbeiten bis heute noch nicht möglich ist…
Viele Führungskräfte verfügen über ein zu großes Ego. Dieses hindert sie daran, sich selbst zu reflektieren, das eigene Führungsverhalten zu hinterfragen oder Bestehendes im Unternehmen kritisch zu beleuchten. Der Umsatz stimmt – also warum die bequeme Komfortzone verlassen? Meistens fehlt der Wille zur Veränderung, denn schließlich muss jede Führungskraft, die Veränderungen anstößt, sich auch selbst verändern.
Die Touristikbranche hat den Trend verschlafen
Anhand des Beispiels der Touristikbranche und Reisebüros möchte ich Ihnen aufzeigen, was es bedeutet Trends, Empfehlungen und klare Entwicklungen verschlafen zu haben. Ein großer Trend, der unser Leben nachhaltig bestimmt, ist die Digitalisierung. Als vor über 40 Jahren die ersten Technologiefirmen gegründet wurden, konnte noch niemand ahnen, wohin dieser Trend führt. Jegliche Branchen – seien es Industrie, Einzelhandel, Finanzen, Freizeit und Reisen oder der Gesundheitsmarkt – werden durch die Digitalisierung unter Druck gesetzt. Umso schlimmer, dass die Tourismusbranche, Reisebüros und Reiseveranstalter diesen Trend zum Großteil verschlafen haben. Ich persönlich kenne keine Reisebüros, die wirklich digitalisiert sind oder automatisierte Prozesse vorweisen können. Bis zum März vergangenen Jahres war das Arbeiten hier vor allem eines: manuell. Teilweise war dies immer noch so von den Inhabern gewünscht und teilweise mussten die Arbeiten so erfolgen, da die Reiseveranstalter und Airlines, mit denen die Reisebüros zusammenarbeiten, die Digitalisierung und Automatisierung ebenfalls verschlafen haben. Im Fokus stand vorrangig das Urlaubsthema: Erholung, Party, Sonne, Strand usw. Zu wenig wurden konsequent Veränderungen durchgesetzt. Notwendige Ersatzprodukte wurden nicht geschaffen und integriert. Das einzige Produkt, die Reise-Beratung im Reisebüro, ist geblieben und diese wird aktuell aufgrund der Beschränkungen nicht nachgefragt. Ein Ausweichen auf andere Möglichkeiten wie digitale Kundenabende, virtuelle Veranstaltungen und Events oder Videoberatungen – darüber scheint niemand auch nur ansatzweise nachgedacht zu haben.
Jammern statt verändern
Ebenfalls ein großer Punkt: Service- und Beratungsgebühren im Reisebüro. Kunden sind es mittlerweile gewohnt für die Beratungs- und Dienstleistungszeit, sei es beim Steuerberater, beim IT-Dienstleister oder Handwerker zu zahlen. In Reisebüros ist es nach wie vor üblich, kostenlose Reiseberatungen durchzuführen, unabhängig davon, ob der Kunde den Urlaub bucht oder auf einen der mittlerweile zahlreichen Onlineanbieter zurückgreift. Anstatt hier etwas zu ändern und sich mit Trendforschern oder anderen Menschen zu unterhalten, die Digitalisierung und Automatisierung bereits erfolgreich in die Prozesse integriert haben, wird vor allem gejammert: Warum geht es der Branche so schlecht? Warum sind die Rahmenbedingungen so schwierig? Warum sind die Margen so gering? Jahrestagungen wurden nicht etwa genutzt, um etwas voranzubringen, sondern um zu jammern oder sich gemeinschaftlich auf die Schulter zu klopfen und alles schön zu reden. Konsequent und sinnvoll Veränderungen anzustoßen, stand nicht auf dem Programm.
4 Tipps, um keine Trends mehr zu verschlafen
- Hören Sie auf Trendforscher und neutrale Beobachter. Holen Sie 1x pro Jahr eine neutrale Person in Ihr Unternehmen, die Ihnen Neuigkeiten bezogen auf Ihre Ausrichtung erzählt.
- Reflektieren Sie mindestens einmal im Jahr zusammen mit Ihren Mitarbeitern und Ihren besten Kunden kritisch Ihre Organisation. Die Betonung liegt hier auf „kritisch“.
- Gehen Sie auf Fortbildungen, unabhängig ob Sie diese jetzt aktuell als notwendig ansehen oder nicht. Erweitern Sie Ihr Wissen und Ihren Horizont, um rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen einleiten zu können.
- Stellen Sie Ihr persönliches Ego hintenan. Es geht nicht darum, wie erfolgreich Sie in den letzten Jahren oder Jahrzehnten waren – es geht darum, dass Sie Ihre Organisation rechtzeitig für die Zukunft ausrichten. Wie sagte Herr Flick von Bayern München vor kurzem: Letztes Jahr waren wir Champions League-Sieger. Dieses Jahr heißt es, das ganze nochmals zu wiederholen. Das letzte Jahr interessiert keinen Menschen mehr.
Sehr gerne unterstütze ich Sie in dieser herausfordernden Zeit mit Leistungen, die auch alle online verfügbar sind. Sprechen Sie mich an oder vereinbaren Sie einen Termin für ein kostenloses Erstgespräch auf meiner Website. Gehen Sie auf Suche nach dem nächsten BIG THING. Es lohnt sich immer für später, früh zu schauen.