Führen Sie schon oder meeten Sie noch?

Wie sehr kommen Sie Ihrer Verantwortung nach, Ihre Mitarbeiter zu führen?
Die Mitarbeiterunzufriedenheit steigt in den letzten Jahren in deutschen Unternehmen immer mehr an. Arbeitsabläufe werden komplexer und nicht einfacher, die Digitalisierung beherrscht die Vorstandsetagen, obwohl es viel mehr und oftmals auch wichtigere Maßnahmen umzusetzen gilt. Von was ich hier spreche? Ich spreche vom Thema Führung.

Noch immer sind viele nicht geeignete Personen an den wichtigen Führungsstellen eingesetzt. Das liegt zum einen an den Auswahlprozessen, die sich auf die Fach- und nicht die Führungskenntnisse konzentrieren. Zum anderen investieren die meisten Unternehmen zu wenig Zeit und Geld in diese Prozesse. Aber noch viel schlimmer ist, dass sobald Führungskräfte als solche ernannt wurden, diese so gut wie nicht mehr sichtbar sind. Sie tauchen ab in die Untiefen unzähliger Meetings, Besprechungen und Workshops und diskutieren Stunden, Tage oder gar Wochen über Dinge, die eigentlich in wenigen Minuten geklärt werden könnten. Sie verbringen zudem wertvolle Arbeitszeit mit dem Ausfüllen mehr oder weniger wichtiger Listen und Aufstellungen und haben dadurch zu wenig Zeit für ihre Mitarbeiter.

Was ist die Aufgabe der Führungskraft?
Ist es denn wirklich die Aufgabe der Führungskraft, in jedem dieser Meetings zu sitzen und jede dieser Listen zu füllen? Oder ist es vielmehr die Aufgabe einer Führungskraft, sich um die eigenen Mitarbeiter zu kümmern – um deren Entwicklung und deren Zufriedenheit sowie alle internen wie externen Prozesse? Und wie sehr kommen Führungskräfte eigentlich noch ihrer Verantwortung der Kontrolle nach?

Haben Sie 2000 PowerPoint-Folien im Kopf?
Laut einer Umfrage müssten Führungskräfte pro Jahr bis zu 2000 PowerPoint-Folien verinnerlichen, damit sie in den Meetings einigermaßen gedanklich mithalten können. Bei einer persönlichen Umfrage mit 150 Führungskräften von großen und mittelständischen Unternehmen kam heraus, dass Führungskräfte 3 von 5 Tagen in Besprechungen verbringen. Planen sie dann im Vertrieb noch einen Tag für Kundenbesuche ein, bleibt viel zu wenig Zeit für die Mitarbeiter. Kein Wunder, dass Mitarbeiter unzufrieden sind, planlos durch die Prozesse gleiten und ihr eigenes Zeitmanagement aufbauen. So kommt es dazu, dass viele Abteilungen weit entfernt sind von effektivem und effizientem Arbeiten.

Sehr spannend finde ich, dass Führungskräfte via Outlook und Co. Meeting-Einladungen ohne Agenda, Aufgabenzuteilung und Verantwortlichkeiten bekommen und diese Einladungen dann auch noch annehmen. Wie kann ich Einladungen annehmen, bei denen ich nicht weiß, um was es geht, was meine Rolle ist und was das Ziel der Besprechung sein wird? Meine These dazu: Es ist eine Mischung aus Angst vor den oberen Führungsverantwortlichen und der Verweigerung der eigenen Führungsaufgabe, denn viele der Führungskräfte wollen ihre Aufgabe gar nicht ausführen und finden hier gute Ausreden.

Seien Sie ehrlich zu sich selbst: Wie viel Zeit verbringen Sie als Führungskraft in Meetings? Und wie viel dieser Meetingzeit wird wirklich produktiv genutzt? Nutzen Sie doch einfach die REFA-Methode und optimieren Sie Ihr eigenes Zeitmanagement.

Sie wollen eine Beratung dazu? Sehr gerne, rufen Sie mich an.

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