Was halten Sie von der FIFA? Nichts, das ist ein korrupter Haufen

Vor wenigen Tagen wurde mir im Internet eine Umfrage mit dem Titel „Was halten Sie von der FIFA?“ eingeblendet. Als großer Fußballfan habe ich natürlich an dieser Umfrage teilgenommen… und war dann doch vom Ergebnis überrascht. 94% sagen, dass sie von der FIFA nichts mehr halten. Bang. Das ist mal eine Ansage.

Vor wenigen Tagen wurde mir im Internet eine Umfrage mit dem Titel „Was halten Sie von der FIFA?“ eingeblendet. Als großer Fußballfan habe ich natürlich an dieser Umfrage teilgenommen… und war dann doch vom Ergebnis überrascht.

94% sagen, dass sie von der FIFA nichts mehr halten.

 

Bang. Das ist mal eine Ansage. Das Ende des Vertrauens in die FIFA. Wir alle erinnern uns an die glorreichen Zeiten, in denen die FIFA als das Symbol des weltweiten Fußballs galt. Doch in den letzten Jahren hat sich das Bild drastisch gewandelt. Skandale, Korruptionsvorwürfe und ein Mangel an Transparenz haben das Vertrauen der Fans erschüttert. Die Frage ist nun, was sollte ein Management mit solchen Ergebnissen anfangen? Einen kompletten Neuanfang wagen? Kleine Schritte hin zu einer Neuausrichtung? Wie die FIFA darauf reagiert, wissen wir. Gar nicht. Sie macht weiter wie bisher.

Aber wie kann ein Unternehmen in solchen Situationen reagieren, denn ähnliche Umfragen gibt es natürlich auch zum Vertrauen der Mitarbeiter in ihre Arbeitgeber oder zum Vertrauen der Verbraucher in eine z. B. Handelsmarke. Wichtig ist, dass das Management, statt in Resignation zu verfallen, sich professionell dem Wandel zuwendet, um das Vertrauen wiederherzustellen und das Vertrauen der Mitarbeiter und/oder Kunden in eine neue Ära zu führen.

Die Macht des Vertrauens

Vertrauen ist die Basis einer jeden Beziehung, sei es zwischen Individuen oder Institutionen. Es ist das Fundament, auf dem eine Marke aufbaut und wächst. Die FIFA hat über Jahrzehnte hinweg das Vertrauen der Fans genossen. Die Organisation war ein Vorbild für Fair Play, Integrität und globale Zusammenarbeit. Doch mit den Skandalen der Vergangenheit ging dieses Vertrauen verloren. Nun gilt es, das Vertrauen zurückzugewinnen und den Fußball in eine neue Ära zu führen. Ähnliches gibt es bei vielen Unternehmen zu berichten. Den Mitarbeiter wurde bei der Bewerbung viel versprochen, aber dann wurde wenig gehalten. Die Führungskräfte waren und sind bei ihrer Führung überfordert. Die Arbeitsplätze waren bei weitem nicht so modern wie erzählt. Die Büros waren veraltet. Home-Office wird angeboten, aber die Tools dazu sind nicht aktuell genug. Führung auf Distanz, Fehlanzeige. Strategische Ausrichtung des Unternehmens? Keine Ahnung in welche Richtung das Schiff fahren soll. Ähnliches bei Kunden: Produkte zu spät geliefert. Die Funktion war auch nicht so wie versprochen. Das Versprechen von umweltfreundlichen Produkten und Lieferketten meistens nur eine Erzählung aus dem Märchenland… So kann natürlich kein Vertrauen aufgebaut werden. Wen wundert es also, dass die Loyalität von Kunden und Mitarbeitern schwindet. Ich bin gespannt, wie Unternehmen die Z-Generation an sich binden will. Ich bin sogar sehr gespannt. 

Die eigene Verantwortung erkennen

Die FIFA als Organisation müsste ihre eigene Verantwortung anerkennen. Die Vergangenheit kann nicht ungeschehen gemacht werden, aber es liegt in unserer Hand, die Zukunft zu gestalten. Die FIFA muss transparenter, offener und demokratischer werden. Die Entscheidungen müssen nachvollziehbar sein und im Interesse des Sports und der Fans getroffen werden. Ein Führungswechsel allein wird nicht ausreichen; es bedarf einer tiefgreifenden Veränderung der Unternehmenskultur. Der nächste Bang! Genauso müssten auch Unternehmen reagieren und vor allem agieren. Ehrlichen Wandel in das Unternehmen bringen. Keine neue Sau durchs Dorf treiben, nur damit das Management sagen kann „wir machen was“. Nein, sinnvolle, nachhaltige Veränderungen, die die Menschen wirklich glücklicher macht. Kostet dies alles Geld. Natürlich. Werden bestimmte Stakeholder weniger Geld verdienten. Natürlich.

Auf die Fans hören

Wer langfristig denkt, dem ist klar, Mitarbeiter und Kunden sind wichtig. Ohne diese Gruppe verdient letztendlich überhaupt keiner mehr etwas. Die Stimme der Fans ist von entscheidender Bedeutung, denn ohne Fans gibt es keinen Fußball und kein Unternehmen. Das Management sollte wieder stärker auf die Mitarbeiter und Kunden hören. Ehrliche Zufriedenheitsbefragungen. Keine gefakten, deren Ergebnis von Anfang an bekannt ist. Wenn ich mir Mitarbeiterzufriedenheitsbefragungen als Berater anschaue, dann graut es mir bei gefühlt mehr als 90%. Sinnlos aufgebaut, falsche Fragen, falsche Skalen, falsche Interpretation und vor allem falsche Nacharbeit. Der berühmte Workshop mit dem Abteilungsleiter bringt doch überhaupt nichts, wenn die Umsetzung des Wandels nicht nachgehalten wird. Dann verdient doch nur der Berater. Denn wenn die Fans das Gefühl haben, gehört zu werden aber ohne sinnvollen Wandel, wird das Vertrauen in die Organisation noch mehr leiden.

Transparenz und Rechenschaftspflicht

Transparenz ist das A und O, wenn es darum geht, Vertrauen wiederherzustellen. Die FIFA muss ihre Finanzpraktiken offenlegen und klare Regeln für die finanzielle Integrität schaffen. Jeder Verdacht auf Korruption oder unlautere Praktiken muss ernst genommen und gründlich untersucht werden. Darüber hinaus sollten die Ergebnisse dieser Untersuchungen transparent veröffentlicht werden. Gleiches gilt für das Management. Die Umsetzung von versprochenen Themen muss nachgehalten werden. Das Management sollte danach bezahlt werden. Die Umsetzungsergebnisse sollten offen und transparent im gesamten Unternehmen präsentiert werden. Regelmäßig. Offen. Ehrlich. Überprüfbar (!). Ich bin mir ziemlich sicher, wenn auch die Bezahlung an der Umsetzung von Maßnahmen geknüpft ist, in Kombination mit Messung der Erfolgsrate des Wandels, dann wird viel mehr schnell und sinnvoll umgesetzt.

Ehrlichen Wandel mit motivierten und innovativen Führungskräften

Die Menschen sind heute zu klug, um Lügen oder falsche Versprechen nicht zu erkennen. Und momentan haben die Mitarbeiter und Kunden eher die Macht über ein Unternehmen. Mitarbeiter machen ihren Job schlechter, Kunden sind weniger loyal und kaufen „überall“ ein. Mitarbeiter wechseln schneller, Kunden schreiben 1-Sterne-Rezensionen auf Bewertungsplattformen.

Wichtig hierbei sind motivierte und innovative Führungskräfte. Menschen also, die das Operative professionell delegieren und über agile Tools die Aufgaben nachhalten und somit viel Zeit für strategische Arbeit gewinnen. Meetings, die nichts bringen, gehören doch endgültig zur Vergangenheit. Ebenso wie die berühmte Ausrede "keine Zeit". Dies gilt vom oberen Management über Bereichsleiter und Direktoren bis hinzu Abteilungsleiter. Teamleiter sollten bitte überwiegend in der operativen Führung bleiben. Alle anderen Führungsebenen bitte ab in die strategische Welt. Trends rechtzeitig erkennen und vor allem ernstnehmen, die richtigen Entscheidungen daraus treffen und neue Dinge ausprobieren, testen, sehen, ob es klappt. Prozesse wirklich zum Wohle der Mitarbeiter beschleunigen und vereinfachen, so dass die Mitarbeiter sich um die wirklich wichtigen und wertschöpfenden Themen kümmern können. Professionalisieren Sie die Führung weg von Aufgabenabarbeitern und Erklärbären wieso etwas nicht funktioniert hin zu flexiblen, innovativen, neudenkenden Menschen. Warten Sie nicht ab, bis - wie in Frankreich - die Hütte brennt.

Übernehmen Sie Verantwortung und bauen Sie eine verschworene Führungsmannschaft auf, die gemeinsam die Zukunft rockt. 

In diesem Sinne, viel Freude beim hoffentlich positiven Wandel!