Weniger Frust in der Führung
Haben Führungskräfte zu wenig Zeit? Der Frage ist Dr. Peter Aschenbrenner auf den Grund gegangen und blickt dazu auch auf seine Erfahrungen aus seinen Trainings zurück: „Viele der Führungskräfte schildern dort immer wieder, dass sie zu wenig Zeit haben, dass sie sich mit sinnlosen Meetings herumschlagen müssen oder gar Aufgaben von Kollegen zu übernehmen haben. Doch was entspricht wirklich der Wahrheit und ist nicht eine Ausrede oder die Konsequenz von mangelhafter Führung?“
Leider zeige sich laut Aschenbrenner immer wieder, dass viele Führungskräfte auf die klassischen Führungsaufgaben wie Mitarbeiterführung, Feedbackgespräche, Teamentwicklung und Co. eigentlich keine Lust haben. „Sie mischen sich lieber in das tägliche Doing ihrer Mitarbeiter ein und geben sich operativen Aufgaben hin, die vielleicht früher zu ihrem Alltag gehörten. Das ist von klassischer Führung weit entfernt“, hebt der Klarheits-Experte hervor.
Im ersten Schritt ist nun zu klären, ob die Führungskraft überhaupt Führungskraft sein will – „70 bis 80 Prozent aller Führungsverantwortlichen in Deutschland empfinden nämlich keine Energie und Freude bei ihrem Job“, so Aschenbrenner. Deshalb sei wichtig herauszufinden, aus welchen Gründen der Führungstätigkeit nachgegangen wird. Nur die Führungskräfte mit wahrer Motivation, können ihre Aufgaben verantwortungsvoll und erfolgreich erledigen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Frage nach der Kompetenz: „Können Sie überhaupt alle Aufgaben erfüllen, die in der (neuen) Führungsverantwortung enthalten sind? Die Beantwortung der Frage entlarvt ein mögliches falsches Selbstbild der Führungskraft und offenbart mangelnde Kenntnisse und Fähigkeiten“, sagt Aschenbrenner, der in seiner Arbeit mit Unternehmen die Rollen Aufdecker, Ratgeber und Begleiter einnimmt.
Daran an schließt für Dr. Peter Aschenbrenner der letzte Punkt: „Prüfen Sie auch nach, ob Sie alles machen dürfen, was Ihnen als Führungskraft auf den Tisch kommt. Denn nicht immer liegen Erlaubnis und Rahmenbedingungen vor, um die Führungsaufgaben in der Gesamtheit umzusetzen.“ Mit den Analyse-Erkenntnissen aus diesen drei Ebenen könne eine neue Qualität in der Führung erreicht werden.