Wie geht es weiter, wenn...?
Wir alle sind vor einigen Monaten kalt, sehr kalt in eine neue Arbeitswelt geworfen worden. Wir alle wussten zwar, dass Home-Office und Mobile-Working hilfreich und wünschenswert sind, aber die brachiale Wucht hat doch die meisten Unternehmen in Deutschland getroffen und überrascht. Jahrelang bekannte Trends und Bedürfnisse wurden mit Erfolg ignoriert. Doch plötzlich wurden diese Trends und Bedürfnisse durch politische Verbote in den Mittelpunkt gerückt. Nicht freiwillig, aber zwangsläufig.
Teilweise hat es Monate gedauert bis die virtuelle Welt für die Mitarbeiter einigermaßen am Laufen war. Teilweise ging es innerhalb von wenigen Tagen. Hätte dies alles im Normalmodus - also nicht in einer extremen Krise - stattfinden müssen, wären wohl viele noch heute damit beschäftigt, sich über Datenschutz, IT-Ausstattung, die Anzahl von denkbaren Home-Office-Stunden und und und Gedanken zu machen. Es wäre vermutlich nur ein Bruchteil an Mitarbeitern zu Hause angekommen. Als reisender Berater habe ich schon immer darum gekämpft, dass die virtuelle Welt etwas mehr beachten findet. Erspart sie doch die Reise an sich als auch (oftmals) hohe Reisekosten. Mehr Lebensqualität für den Mitarbeiter, mehr Gewinn für das Unternehmen. Die berühmte und vielgesuchte Win-Win-Situation. Vor allem für Abstimmungsmeetings von weniger als 2h Dauer ist die virtuelle Welt vollkommen ausreichend. Längere Meetings werden zäh, aber das ist ein anderes Thema.
Was haben Sie gelernt?
Ich vermute, dass auch Sie sehr viel in den letzten Monaten dazugelernt haben. Vielleicht etwas zum Thema Change-Management oder Wandlungsfähigkeit oder Entscheidungsfreude von oberen Führungskräften oder, dass Krisen Prozesse enorm beschleunigen können. Wäre es nicht auch im Normalmodus entspannter, wenn viele notwendige Veränderungen einfach wären? Wenn sich Führungskräfte oder Mitarbeiter nicht stundenlang in Erklärungen widergeben wieso die Veränderung nunmal jetzt nicht passt oder notwendig ist? Auch ich habe in der aktuellen Krise Entscheidungen schnell getroffen, die bis dahin in MeisterTask Prio3 hatten... Schwups, waren diese Prio1. Und das Schöne ist, wenn der Druck hoch genug ist, werden Entscheidungen schneller getroffen, Budgets schneller freigegeben und die Motivation, alte Prozesse über Bord zu werfen, ist enorm. "Eigentlich" ein toller Zustand. Nur wieso schaffen wir es nicht, diesen Zustand im Normalmodus zu erreichen? Woran liegt das? Schaffen die Führungskräfte es nicht, eine Atmosphäre für leichte Veränderungen zu erzeugen? Sind die Mitarbeiter zu sperrig? Stehen Betriebsräte und Vorschriften im Weg? Sind wir nicht mutig genug oder fehlt schlichtweg die Leidenschaft?
Nach langer Überlegung habe ich eingie Thesen für mich gefunden, die aus vielen Beratungen in den letzten Wochen entstanden sind. Vielleicht teilen Sie die ein oder andere These, vielleicht sagen Sie, diese These trifft auf unser Unternehmen nicht zu. Vermutlich haben Sie noch andere auf Lager:
- Die Angst, das "alles" zusammenbricht, war enorm.
- Die Mitarbeiter- und Kundenkommunikation musste schnellstmöglich aufrecht erhalten bleiben.
- Der Schmerz, evtl. in bestimmten Meetings virtuell nicht dabeisein zu können, war ebenso enorm.
- Die Entscheidungsfreudigkeit wurde durch diese Ängste und Schmerzen wiederum erhöht und
- auch beschleunigt.
- Viele haben plötzlich wieder Wettbewerbsvorteile erkannt und wollten diese sofort nutzen.
Sollten wir diese Voraussetzungen nicht auch im Normalzustand (wird es diesen jemals wieder geben?) erreichen können? Bilden die Thesen nicht auch Zustände ab, die es Wert sind, in den Alltag überführt zu werden? Könnten dann Angst und Schmerz nicht in Freude und Gefallen umgewandelt werden, wenn wir alle es wirklich wollen? Oder sind wir dann doch wieder zu bequem und fallen in das bisherige Verhalten zurück. Ich denke, es wäre wirklich wert, Führungskräfte mehr zu befähigen, Veränderungen schneller herbeizuführen. Ich denke, es wäre nicht nur wert, sondern es ist überaus notwendig, um endlich viele viele Themen vom Eis zu bekommen, die schon lange klar und deutlich vor uns liegen. Sei es das Thema Mitarbeiter- oder Kundenzufriedenheit, sei es die 4-Tage-Woche, sei es das freie Arbeiten wo auch immer jemand möchte, sei es die ökologische oder prozessuale Nachhaltigkeit... viele Themen könnten doch mit gezielter Freude und Leidenschaft angepackt und schnell umgesetzt werden.
Veränderungen jetzt anpacken - nachhaltig anpacken
Nehmen wir doch nur das Thema Klimaschutz. Ich weiß, ein durchgenudeltes Thema, das niemanden mehr so richtig begeistert. Wieso schaffen wir es nicht, die Unternehmen wirklich in Richtung Klimaschutz zu drehen? Wieso braucht es vermutlich gnadenlos hohe Steuern und Verbote durch die Politik bis dann der große Sprung gelingt? Lassen Sie uns doch alle die notwendigen Veränderungen jetzt anpacken. Lassen Sie uns die Erkenntnisse, die Motivationen, die Geschwindigkeiten in der Corona-Krise in den Normalzustand transferieren. Es wird uns allen zu Gute kommen.
Wer es immer wieder schafft, aus Krisen (keine Krisen wie Corona) gestärkt hervorzugehen, ist Bruce Springsteen. Wer mir folgt, weiß, dass ich ein großer Fan mit über 140 Live-Shows bin. Springsteen schafft es immer wieder, sich neu zu erfinden, seine Mitarbeiter zu Höchstleistungen zu motivieren und auch er ist bereit, Dinge zu tun, die er vorher jahrelang vehement abgelehnt hat. Macht er auch Fehler? Nein, er macht nicht auch Fehler, er macht viele Fehler. Aber er lernt dazu, er probiert aus, er holt sich Rat bei anderen... und, er hat ein absolut tolles Arbeitsteam um sich herum aufgebaut. Wollen Sie mehr dazu erfahren, dann klicken Sie einfach hier.
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