Welche Führungspersönlichkeit sind Sie?

Was für eine Persönlichkeit! Oft verknüpfen wir diesen Begriff mit jemandem, der stark und authentisch auftritt. Auch für Führungskräfte spielt die Persönlichkeit eine entscheidende Rolle, denn sie hat maßgeblich Einfluss darauf, wie wir uns verhalten und Entscheidungen treffen.

Ich unterscheide dabei die Grundpersönlichkeit und die programmierte Persönlichkeit. Jeder bringt eine Grundpersönlichkeit mit, die bereits genetisch verankert ist und sich nach den Talenten der jeweiligen Person ausrichtet. Die programmierte Persönlichkeit wird vom Außen beeinflusst, von unserer Erziehung, dem was wir tagtäglich beobachten, erleben und dem sozialen Umfeld. Im Folgenden gebe ich Einblicke in diese Programmierung mit Bezug auf Glaubenssätze, innere Antreiber, Werte und Motive. Sich damit auseinanderzusetzen scheint mir eine der wichtigsten Aufgaben auf dem Weg zu einer motivierenden Führungspersönlichkeit.

Glaubenssätze – die Realität für uns

Glaubenssätze sind Gedanken, die tief im Gedächtnis verankert sind und subjektiv wahrgenommen werden. Oftmals sind uns diese gar nicht bewusst, da sie durch Erziehung und Erfahrung eingeprägt wurden. Jedoch sind diese Glaubenssätze dafür verantwortlich wie wir unser Umfeld bewerten und auf Situationen reagieren. Gemäß unserer Glaubensätzen nehmen wir die Wirklichkeit wahr – das mag für andere Menschen nicht immer sinnvoll sein. Prallen im Gespräch zum Beispiel unterschiedliche Glaubenssätze aufeinander und beharren beide auf den ihrigen so ist ein Konflikt unausweichlich – das Gespräch wird nicht erfolgreich enden.

Was uns wirklich antreibt

Die inneren Antreiber sind nichts anderes als aggregierte Glaubenssätze. Sie haben mehr Macht und mehr Energie und sind schwerer aufzulösen als einzelne Glaubenssätze. Einige dieser Antreiber können sein: sei perfekt, sei schnell oder sei gefällig. Grundsätzlich repräsentieren diese Antreiber positive Eigenschaften zum Beispiel Genauigkeit und Fehlerlosigkeit bei „sei perfekt“. Die Antreiber beschreiben jedoch ein übertriebenes, gelegentlich unpassendes Ausleben dieser Eigenschaften. Oft machen wir von ihnen abhängig, ob uns andere Menschen respektieren und lieben. So verfliegt allerdings der positive Zweck – es kommt zur Übertreibung. Gerade in Stress- oder Konfliktsituationen reagieren wir dann unpassend. Die Antreiber können mitunter sogar so stark sein, dass sie jede Äußerung bestimmen oder zumindest stark beeinflussen.

Wertvolle Werte

Allgemein sind Werte erstrebenswerte, moralisch oder ethisch als gut befundene Wesensmerkmale. Synonyme die häufig für Werte fallen sind Grundeinstellung, Grundordnung oder Anschauung. Es gibt keine Auflistung aller existierenden Werte, jedoch ist es wichtig seine Werte genau zu kennen, um zum Beispiel das Miteinander zu klären oder Konflikte zu vermeiden. Jeder von uns hat eine Wertedefinition in sich. Ein Teil ist schon seit der Geburt vorhanden, andere werden durch die Erziehung angenommen, wiederum andere entwickelt jeder Mensch für sich selbst.

Motivation durch Motive

Jedem ist wohl das berühmte Tatmotiv in Krimis bekannt. Ist der Täter geschnappt, stellt sich oft die Fragen mit welchem Motiv er gehandelt hat. Als Motiv wird eine relativ stabile Persönlichkeitseigenschaft bezeichnet, die beschreibt, wie wichtig einer Person eine bestimmte Art von Zielen und Anstrengung ist. Jeder Mensch besitzt eigene Motive. Diese sind unterschiedlich, denn nicht jeder wird eine Aufgabe mit einem vergleichbaren Energieaufwand oder ähnlichen Gefühlen lösen. Häufig wird zwischen den sogenannten höheren und niederen Motiven unterschieden. Die ersten sind oftmals mit Anerkennung, Gesundheit, Sicherheit, Sozialem und Materiellem verknüpft die zweiten mit Grundbedürfnissen wie Hunger, Durst oder Schlaf. Je nachdem welche Motive ein Mensch hat, wird er auch demensprechend handeln und sich für eine bestimmte Aufgabe einsetzen.

Alles zusammen ergibt die Persönlichkeit

Alle vier genannten Programmierungen – Glaubenssätze, innere Antreiber, Werte und Motive – bestimmen in den unterschiedlichsten Abhängigkeiten, Verknüpfungen und Verflechtungen die Denkweise, die Gefühle und die körperlichen Reaktionen auf beobachtbares und erlebbares Verhalten. Ein Beispiel, um das zu verdeutlichen: Wenn Sie den inneren Antreiber „sei perfekt“ haben und davon stark getrieben werden, wie wirkt sich das auf Ihr Verhalten als Führungskraft aus? Sind Sie eher eine, die Fehler „bestraft“ oder locker nimmt? Es ist äußerst wichtig, sich ausgiebig zu kennen und genau zu prüfen, ob Ihnen das Thema Führung wirklich liegt bzw. ob Sie die richtige Person dafür sind. Wer sich nicht ausreichend Zeit nimmt, um Gedanken, Werte, Antreiber und Glaubenssätze zu reflektieren, lebt das Leben der Anderen. Sozusagen derjenigen, die Sie erzogen und programmiert haben. 

Fazit

Je weniger Zeit Sie damit verbringen, sich selbst kennenzulernen, desto unbewusster werden Sie Führung leben. Bewusstheit bringt Klarheit und Klarheit erzeugt Freiheit. Bruce Springsteen, eine der erfolgreichsten Führungspersönlichkeiten, erzählt in seinem Kinofilm ‚Western Stars‘ Ähnliches. Er beschreibt, wie wichtig es ist, sich selbst zu kennen. Sich selbst und seine Ängste zu durchschauen und daran zu arbeiten. Er selbst ist seit Jahren in therapeutischer Behandlung, um genau daran zu arbeiten. Er will sich immer weiter in seiner Persönlichkeit entwickeln – und genau das sollte auch jede Führungskraft tun.

Mehr dazu erfahren Sie in meinem neuen Buch „The Boss – von Bruce Springsteen Führungsstärke lernen“.

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